Wir haben an dieser Stelle ja schon des Öfteren Ansichten behandelt, die kritischer Betrachtung kaum Stand halten. Wahrscheinlich verhält es sich mit der Behauptung, man solle vor und beim Essen kein Wasser trinken, auch so. Dazu wurden sicherlich einige unserer Leserinnen und Leser als Kind ermahnt, einige haben es vielleicht ein Leben lang so gehalten (und sind womöglich gut damit gefahren, wer weiß!), vielleicht ermahnen sie heute ihre Kinder, beim Essen nichts zu trinken.
Die Meinungen gehen auseinander. Es hält sich hartnäckig die Ansicht, durch das Trinken von Wasser werde die Magensäure verdünnt und somit die Verdauung des Nahrungsbreis beeinträchtigt. Klingt plausibel. Aber die allermeisten der gesichteten Beiträge unserer Internetrecherche berichten von anderen Befunden. Zum einen produziert der Magen normalerweise genügend Säure, bei vielen Zeitgenossen sogar mehr als genug – das hängt mit den Ess-, Trink- und sonstigen Lebensgewohnheiten zusammen. Zum anderen dehnt sich der Magen beim Essen und Trinken aus und fügt dann seinem Inhalt Säure in normalerweise ausreichender Menge bei. Sogar schon beim Riechen oder Anblick von appetitlichen Speisen ist das so.
Fest steht, dass viele Speisen, insbesondere ballaststoffreiche Nahrung Flüssigkeit benötigen, damit sie quellen können und gut im Verdauungsapparat transportiert werden. Bemerkenswert ist jedoch auch, dass sich schneller ein Sättigungsgefühl einstellt, wenn vorm oder beim Essen Wasser getrunken wird. Dieser Aspekt ist für alle interessant, die nicht zu viel essen wollen. Nach dem Essen viel zu trinken verstärkt hingegen lediglich ein Völlegefühl und ist somit nicht empfehlenswert.
Vor drei Jahren behandelte ein Artikel bei „Spiegel-Online“ das Thema und zog das folgende Fazit: „Die Volksweisheit, dass man beim Essen lieber nichts trinken sollte, ist Unsinn. Ganz im Gegenteil: Flüssigkeit unterstützt die Verdauung. Nur mit Säften, Limos und alkoholischen Getränken sollte man sparsam sein.“ (http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/mythos-oder-medizin-schadet-trinken-beim-essen-der-verdauung-a-959991.html, abgerufen am 31.05.2017). Dort wird eingeräumt, dass es keine aussagekräftigen Studien gebe, die zeigten, wie sich Wassertrinken beim Essen auf den Säuregehalt im Magen auswirkt. Aber allem Anschein nach steuert der Magen seinen Säuregehalt nach Bedarf. „Über einen komplexen Rückkopplungsmechanismus liefern Zellen der Magenwand Salzsäure nach, wenn sich der Magen ausdehnt", zitiert der genannte Artikel Christian Trautwein von der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie (DGVS). Auch Kauen kurbele die Säureproduktion an, genauso – wie gesagt - der Geruch von Essen und sogar schon der Gedanke an eine schmackhafte Mahlzeit.
Trautwein hält Trinken beim Essen für förderlich: „Je größer das Volumen im Magen, desto eher melden die Zellen der Magenwand, dass genug Nahrung angekommen ist." Dies schwäche zwar das Hungergefühl, dass Wassertrinken aber generell schlank mache, sei wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Bis auf weiteres wird es vermutlich unterschiedliche Meinungen geben, sogar widersprüchliche Positionen. Das Beste wird sein: Probieren Sie es selber aus! Wir liefern Ihnen dafür das ideale Getränk durch die Leitung: Trinkwasser, bestens überwacht, kalorienfrei und – richtig serviert – ein ebenso preiswerter wie eleganter Begleiter beim Essen.