Es ist banal: Im Sommer brauchen wir weniger Energie - jedenfalls zum Heizen, wofür bekanntlich die privaten Haushalte die meiste Energie verbrauchen. Wenn die Sonne scheint und die Außentemperaturen hoch sind, brauchen wir keine Heizung. Dann ist es eher umgekehrt: Wir verwenden elektrische Geräte, um für Kühlung zu sorgen. Und die verbrauchen dann selbstverständlich auch Energie. Wenn man so will, muss man im Sommer sozusagen anders herum vorgehen. Denn wenn es im Winter nützlich ist, die Sonnenstrahlen für die Wohnräume einzufangen, so ist dies im Sommer unerwünscht.
Wer im Büro arbeitet, kennt das: Übers Wochenende, als niemand da war, hat die Sonne die Büroräume aufgeheizt. Am Montagmorgen läuft man wie gegen eine Wand aus Hitze und mehr oder weniger ausgeprägter Feuchtigkeit. Dann hilft Durchzug, und zwar möglichst früh am Morgen, um die Kühle der Nacht einzufangen und die Luft im Büro auszutauschen. Wer klug ist, sorgt bereits nach Büroschluss am Freitag vorher dafür, dass sich übers Wochenende das Büro gar nicht erst allzu sehr aufheizen kann. Jalousien leisten dafür gute Dienste. Wenn die Büros kühl sind, braucht weniger Energie für Klimaanlagen und -geräte, Ventilatoren usw. eingesetzt zu werden.
Das gilt selbstverständlich auch für die private Wohnung. Wenn Sie die Räume vorm Aufheizen bewahren und zumindest einigermaßen kühl halten, können Sie im Sommer Energie sparen. Das geht – zumindest bis zu einem gewissen Grad – ohne zusätzliche Geräte. Der einfachste Tipp lautet: Möglichst am frühen Morgen oder spät abends, wenn die Sonne nicht mehr scheint, gründlich lüften, um kühle Luft ins Haus zu lassen. Übrigens nimmt kühle Luft auch besser Feuchtigkeit auf, kann somit beim Lüften die Feuchtigkeit aus der Wohnung nach draußen befördern. Dies wirkt der Schimmelbildung entgegen; denn Schimmelsporen gedeihen am besten in feucht-warmer Umgebung. Abends ist allerdings Vorsicht geboten: Wenn die Fenster offen sind, ziehen jegliche Lichtquellen gerne Moskitos und andere unerwünschte Viehcher in Haus.
Die Sonnenstrahlen und die warme Luft von draußen sollten möglichst aus der Wohnung ausgesperrt bleiben. Denn ist die Hitze erst einmal drin, kriegt man sie schlecht wieder raus. Vorhänge leisten bereits gute Dienste, dunkle Stoffe halten mehr Licht und Wärme fern als helle. Denken Sie aber daran, sie zuziehen, bevor die Sonne ins Zimmer scheint – auch und gerade, wenn Sie nicht im Haus sind. Darüber hinaus bieten klassische Fensterläden, Rollläden, Jalousien, Markisen oder Rollos vielfältige Möglichkeiten des Sonnenschutzes.
Wer stattdessen oder auch zusätzlich den Komfort eines Klimagerätes nutzen möchte, muss wissen, dass diese Hilfsmittel zwar warme Luft von innen nach draußen befördern können, dafür aber auch eine ganze Menge Strom benötigen. Sparsamer ist es zweifellos, dafür zu sorgen, dass die Räume gar nicht erst richtig warm werden. Und denken Sie in diesem Zusammenhang auch daran, dass elektrische Geräte im Betrieb immer auch Wärme produzieren. Sie sollten diese also nur dann einschalten bzw. laufen lassen, wenn Sie sie auch wirklich nutzen. Mobile Klimageräte sollten möglichst einen Abzug nach draußen haben, damit sie nicht in einer Art Kreislauf immer wieder die selbst produzierte Wärme herunter kühlen müssen.