Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in den Ferien

Keine Angst! Wir wollen Ihnen nicht vorschreiben, wie Sie Ihren Urlaub verbringen sollen oder welches Verkehrsmittel Sie dazu benutzen. Jeder und jede kann selbst entscheiden, was er bzw. sie für vertretbar hält. Jedenfalls sollten Sie sich den wohl verdienten Urlaub nicht von Leuten vermiesen lassen, die Sie bevormunden möchten. Hier geht es um etwas anderes: In den Schulferien verbringen Sie als Eltern oder Großeltern, Onkel und Tanten oder auch Nachbarn wahrscheinlich mehr Zeit mit Kindern. Diese sind meistens von Natur aus wissbegierig, auch – oder vielleicht gerade – wenn sie nicht in der Schule sind. Insofern sind die Ferien eine gute Zeit, um in Sachen Umwelt- und Klimaschutz, Energieeffizienz und Stromsparen selbst ein gutes Vorbild für Kinder zu sein und darüber hinaus Kindern Zusammenhänge zu erklären.

Welche Antwort geben Sie beispielsweise einem Kind, wenn es fragt: Was ist Nachhaltigkeit? - Sie könnten bei der Bundeszentrale für politische Bildung nachschauen, dann bekommen Sie in einem langen Artikel (http://www.bpb.de/apuz/188663/was-ist-nachhaltigkeit-dimensionen-und-chancen?p=all – aufgerufen am 21-06.2017) u. a. folgende Definitionen: „Der Begriff der Nachhaltigkeit geht auf den Freiberger Oberberghauptmann Carl von Carlowitz (1645–1714) und die Waldwirtschaft zurück. Carlowitz zufolge sollte in einem Wald nur so viel abgeholzt werden, wie sich binnen gewisser Zeit auf natürliche Weise regenerieren konnte. Die Rede war von einer 'klugen Art der Waldbewirtschaftung' und 'einer beständigen und nachhaltenden Nutzung des Waldes'. Das Prinzip Nachhaltigkeit sollte also sicherstellen, dass ein regeneratives, natürliches System in seinen wesentlichen Eigenschaften dauerhaft erhalten bleibt. Damit war der Grundstein zum Verständnis von Nachhaltigkeit als ressourcenökonomisches Prinzip gelegt.“ Und: „Die Definition, die bis heute am weitesten verbreitet und anerkannt ist und somit als klassische Definition von Nachhaltigkeit gelten kann, hat ihren Ursprung im sogenannten Brundtland-Bericht von 1987, der erstmals formaljuristisch festschrieb: 'Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende.“

Einem Kind können Sie selbst eine einfache Antwort geben. Vorschlag: „Nachhaltigkeit bedeutet, dass sich keiner alles auf einmal und nur für sich nehmen darf, sondern auch noch für andere, die später kommen, etwas da sein soll.“ Das können sie am Beispiel eines Kuchens erläutern. Wenn Sie Erdbeeren im Garten haben, erklären Sie dem Kind, dass es nachhaltig ist, nicht die ganze Pflanze aus dem Boden zu nehmen, sondern nur so viele Früchte zu ernten, dass weitere nachreifen können – dann hat man selber und andere mehr davon, sogar noch im nächsten Jahr. Und dann fällt Ihnen bestimmt auch noch etwas ein, diese Beispiele auf Wasser, Luft, Erde und Energie zu übertragen.

Apropos: Es kann auch vorkommen, dass ein Kind fragt: Was ist eigentlich Energieeffizienz? Sagen Sie dann bitte nicht: Das ist das, von dem die Stadtwerke andauernd schreiben...! Sondern z. B. möglichst einfach etwas in der Art: „Jedes Gerät braucht Energie, damit es seine Arbeit machen kann. Wenn es möglichst wenig Energie braucht und trotzdem macht, was von ihm erwartet wird, ist es energieeffizient. Ein Kühlschrank z. B. ist energieeffizient, wenn er möglichst wenig Strom verbraucht, um Lebensmittel sieben Grad kühl zu halten. Und du, mein Kind, verhältst dich energieeffizient, wenn du die Kühlschranktür nicht unnötig lange offen lässt. Denn sonst kommt warme Luft in den Kühlschrank, und er braucht mehr Strom, um wieder auf sieben Grad zu kommen.

Jetzt sagen Sie bloß nicht, Kinder würden nicht solche Fragen stellen!