Den Sommeranfang nehmen wir zum Anlass für nützliche Tipps, die Sie vermutlich großenteils schon längst kennen und beherzigen. Trotzdem kann es zumindest nichts schaden, noch einmal auf ein paar Dinge hingewiesen zu werden. Es ist keineswegs so, dass alles, was im Winter richtig war, für den Sommer falsch wäre. Es soll ja sogar Menschen geben, die sagen, was gegen die Kälte hilft, helfe auch gegen die Hitze. Ganz falsch kann das nicht sein, wie man an den Berbern in der Sahara sieht, die niemals so luftig gekleidet sind, wie die Menschen im Sommer bei uns. Mit dem Lüften der Wohnung verhält es sich tatsächlich ähnlich: Die Fenster für fünf oder zehn Minuten weit zu öffnen ist genau richtig im kalten Winter, aber im Sommer auch nicht falsch. Gerade bei gut gedämmten Häusern ist richtiges Lüften bei hohen Außentemperaturen wichtig. Es ist klar, dass beim Duschen, Baden und Kochen entstehende Feuchtigkeit möglichst zügig aus den Innenräumen heraus soll, egal zu welcher Jahreszeit. Dazu gibt es ja auch technische Hilfsmittel wie z. B. Dunstabzugshauben. Aber es lohnt sich, die Zusammenhänge genauer zu betrachten.
Generell gilt: Feuchtigkeit wird von warm nach kalt transportiert. Deshalb kann sich gerade in der kalten Jahreszeit an kalten Stellen von Wänden, Fensternischen, Rollladenkästen usw. Kondenswasser bilden. Deshalb lohnt es sich, im Frühjahr und Sommer an verdächtigen Stellen nachzugucken. Wenn z. B. Schimmelflecken in Fensternähe zu sehen sind, deutet dies darauf hin, dass das betreffende Fenster nicht richtig schließt. Oft hilft da ein wenig Nachjustieren an den Stellschrauben im Fensterrahmen. Im Sommer allerdings bleiben in gut isolierten Häusern die Wände überhaupt verhältnismäßig kühl. Wenn dann – besonders bei schwülem Wetter – eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und von außen die warme, feuchte Luft eindringt, kondensiert die Luftfeuchtigkeit an den kühleren Wänden. Wenn diese Feuchtigkeit nicht entweichen kann, droht sie, in die Wände einzuziehen. Diese Situation ist für die immer in der Luft vorhandenen Schimmelsporen ideal. Dass an kalten Bauteilen im Sommer die Luftfeuchte kondensieren kann sieht man zum Beispiel, wenn frei liegende Kaltwasserleitungen „schwitzen“. Deshalb sollten übrigens Keller im Sommer eher wenig und wenn, dann nur in kühlen Morgenstunden gelüftet werden. Falsches Lüften bei hohen Außentemperaturen ist häufig Ursache für feuchte Keller! Im Sommer richtig lüften heißt: Fenster und gegebenenfalls auch Türen weit öffnen, wenn es draußen frisch ist, also in den frühen Morgenstunden und/oder abends. Denn dann sind die Außen- und Innentemperaturen auf ähnlichem Niveau, die Luft kann Feuchtigkeit gut transportieren, und die Bildung von Kondenswasser im Inneren kann vermieden werden. Somit bewährt sich auch im Sommer das aus dem Winter bekannte Stoßlüften.
Darüber hinaus gilt der Tipp: Halten Sie bei hohen Außentemperaturen Ihre Räume spürbar kühl, indem Sie die Fenster tagsüber geschlossen lassen und erst nachts öffnen. Nutzen Sie (am besten außen liegende) Sonnenschutzsysteme wie Roll-, Klapp- oder Schiebeläden, um die Wohnung in Schatten zu bringen. Diesem Zweck können auch Bäume, Markisen oder Dachüberhänge erfüllen. Bei extrem heißen Temperaturen können mobile Raumklimageräte helfen. Achten Sie beim Kauf auf das EU-Energieeffizienz-Label! Sollte sich Ihr Wohnhaus trotz dieser Maßnahmen im Sommer stark aufheizen, sollten Sie sich über eine energieeffiziente Gebäudesanierung informieren. Positiver Nebeneffekt einer solchen Modernisierung ist, dass das Haus nicht nur bei hohen Außentemperaturen angenehm kühl bleibt, sondern auch im Winter weniger Energie verbraucht.