„Es kommt drauf an!“, sagen wir Saarländer gerne. Mit der Sommerzeit ist das auch so. Obgleich der Energieeinspareffekt durch die Umstellung der Uhren kaum etwas ausmachen dürfte, wie wir Ihnen ja zuletzt geschildert haben, kommt es drauf an, was Sie daraus machen. Sich darauf zu versteifen zu sagen, das bringt nichts, wäre jedenfalls nicht klug. Außerdem passt Miesepetrigkeit nicht zu dieser schönen Jahreszeit. Vermutlich haben Sie die Frühlingssonne schon genossen. Die ganze Natur hat darauf gewartet. Am Wachstum der Pflanzen lässt sich ablesen, welche Kraft die Sonne hat. Selbstverständlich lässt sich ihre Energie auch für die Wohnung nutzen, nicht nur mit einer Solaranlage. Es kommt ganz allein auf Sie an!
Die eleganteste Lösung, den negativen Effekt der Sommerzeit am Morgen zu vermeiden, wäre, länger zu schlafen. Das wird allerdings den Wenigsten möglich sein. Außerdem will zurzeit vermutlich niemand ganz auf die Heizung verzichten, nicht zuletzt weil die Nächte noch recht kalt sind. Es wäre auch nicht klug, denn wenn die Räume und Wände zu sehr auskühlen, muss recht viel Heizenergie aufgewendet werden, um sie wieder zu erwärmen. Und die Bildung von Schimmel könnte begünstigt werden. Wenn aber die Sonne durch die Fenster scheint, wärmt sie die Räume mit auf, und diese kühlen nicht so schnell ab. Räume, die tagsüber mehrere Stunden nicht genutzt werden, brauchen also auch weniger Heizungswärme. Eine Absenkung der Thermostate um zwei Grad, bedeutet bereits bis zu 15 Prozent weniger Heizenergieverbrauch. Vielfach sind heute aber auch schon Thermostatventile im Einsatz, die sich automatisch auf vorhandene Wärme einstellen.
Außerdem können Sie die Sonne bzw. das Tageslicht in diesen Tagen bereits deutlich länger nutzen. Schließen Sie also die Vorhänge und Läden erst in der Dämmerung, dann verbrauchen Sie weniger Strom für die Beleuchtung. Und durch saubere Fensterscheiben dringen Licht und Sonne besser als durch den Dreck des Winters auf den Scheiben. Also bringt die Sommerzeit durchaus Vorteile, obwohl morgens die Beleuchtung und die Heizung früher eingeschaltet werden.
Gleich mehrere Vorteile hat das kalt Duschen. Jedenfalls im Wechsel warm und kalt zu duschen spart Energie für die Warmwasserbereitung. Wer in der Dusche (vor allem zum Schluss) kaltes Wasser benutzt, stärkt die eigenen Abwehrkräfte, bringt seinen Kreislauf auf Trab und merkt, wie sein Körper sich selbst rasch wieder erwärmt – auch ein schönes Frühlingsgefühl. Und wie angenehm ist der Duft von Wäsche, die in der Frühlingsluft getrocknet wurde! Nutzen Sie also die Gelegenheit, Wäsche im Freien zu trocknen. Dadurch sparen Sie die Energie für den Trockner und darüber hinaus auch Energie fürs Schleudern, denn für das Trocknen auf der Leine reichen beim Schleudern 1000 Umdrehungen, für den Wäschetrockner sind dagegen 1200 Umdrehungen nötig.
Schließlich sollten Sie daran denken, dass Ihre Kühlgeräte mit steigenden Temperaturen mehr arbeiten müssen und somit auch mehr Strom verbrauchen. Sie sollten schon so platziert sein, dass sie nicht direkt von der Sonne beschienen werden, aber auch nicht die Wärme von Herden abbekommen. Außerdem empfiehlt es sich, jetzt die Tiefkühlgeräte abzutauen. Schon zwei Millimeter Eis bedeuten 15 Prozent mehr Strom.
Schließlich ist der Frühling auch fürs Lüften und die Vermeidung von Schimmel relevant. Die wärmere Luft von draußen enthält mehr Feuchtigkeit als im Winter bzw. kann nicht so viel Feuchtigkeit aufnehmen. Sie sollten also länger lüften und können schon das Lüften im Sommer üben, in dem Sie früh morgens die kühle Luft der Nacht in die Wohnung lassen, damit sie Feuchtigkeit aufnimmt.