Frühjahrsputz mit Maß und Ziel

Der Winter muckt gelegentlich noch auf, dabei sind wir längst auf Frühling eingestellt. Zu den „Begleiterscheinungen“ gehört der Frühjahrsputz. Denn an hellen Tagen tritt in unseren Wohnungen in Erscheinung, was sich in der dunklen Jahreszeit an Dreck angesammelt hat. Dann wird auch oft die Wohnung geräumt, Möbel wechseln den Platz oder weichen für Neuanschaffungen. Dann treten trotz aller Haushaltspflege an manchen Stellen hartnäckiger Schmutz und eine Menge Staub zu Tage. Es gibt allerdings Anlass zu der Vermutung, dass in den deutschen Haushalten gerade anlässlich des Frühjahrsputzes gründlicher geputzt wird als nötig. Denn die Haushalte hierzulande geben eine Menge Geld für Putzmittel aus: 850 Millionen Euro im Jahr, meldet der Westdeutsche Rundfunk vor fünf Jahren, und es ist nicht zu erwarten, dass die Ausgaben wesentlich gesunken sind (siehe www.wdr.de/tv/haushaltscheck/sendungsbeitraege/2013/0128/index.jsp). Danach sind insgesamt rund 54.000 verschiedene Wasch- und Reinigungsmittel auf dem Markt.

Für das gute Gefühl von Sauberkeit tun wir oft mehr, als nötig wäre. Man sollte sich vor Augen halten, dass alles, was in den Reinigungsmitteln drin ist, im Abwasser landet. Darunter sind einige giftige Stoffe, die auch das Grundwasser belasten können. Doch auch biologische Inhaltsstoffe sind oft nicht unproblematisch. Und nicht zuletzt können Putzmittel auch noch Allergien auslösen. Ein sparsamer und gezielter Einsatz von Reinigungsmitteln ist auf jeden Fall klug und günstig. Das Umweltbundesamt (www.umweltbundesamt.de/chemikalien/waschmittel/fruehjahrsputz.htm) empfiehlt, auf stark saure oder stark alkalische Reiniger zu verzichten, weil sie Hautreizungen oder Verätzungen verursachen können. Beachten Sie daher die Gefahrstoffkennzeichnung der Produkte. Außerdem sollten die Reiniger möglichst frei von Lösemitteln sein, weil sie die Innenraumluftqualität verschlechtern. Das gilt auch für Raumsprays oder Duftspender. Besser ist es, richtig zu lüften, um schlechte Gerüche loszuwerden.

Das Umweltbundesamt hält Tipps für den Frühjahrsputz parat, unter anderem: Beseitigen Sie Schmutz möglichst sofort bzw. frisch, denn frischer Schmutz lässt sich leichter entfernen als eingetrockneter - z. B. Flecken am Herd oder in der Duschkabine. Lappen, Schwämme und Tücher bilden einen Nährboden für Keime, deshalb sollten sie nach dem Gebrauch sofort zum Trocknen aufgehängt und öfter gewechselt werden. Apropos öfter: Kaffeemaschine und Wasserkocher sollten regelmäßig entkalkt werden, sonst behindert die Kalkschicht die Wärmeabgabe und erhöht dadurch den Stromverbrauch. Für das Umweltbundesamt steht fest: „Mit einem Allzweckreiniger, einem Handspülmittel, einer Scheuermilch, und einem sauren Reiniger auf Basis von Zitronensäure lässt sich der gesamte Haushalt reinigen.“ Auf Desinfektionsmittel im Haushalt können Sie verzichten. Zur Entfernung der normalen Verschmutzungen in Küche, Bad und WC sind sie nicht notwendig.

Noch ein Tipp: Reinigen Sie die Heizkörper! Denn wenn die Heizung anspringt, kann Sie Staub aufwirbeln, und darin sind jetzt schon Blütenpollen von den Frühblühern und Hausstaub enthalten, die bei immer mehr Menschen Allergien auslösen können.