Die Zeit der Drachen ist nicht vorbei

In Zeiten von animierten Filmen in 3D, wo Dinosaurier und Drachen zum Standardinventar gehören, mag das Steigenlassen von eigenen Drachen ganz schön „retro“ erscheinen. Dabei gibt es noch immer Fans, die den Drachenbau geradezu professionell und mit Wettbewerbsambitionen betreiben. Aber den Kindern und Jugendlichen kommt es vermutlich eher seltsam vor, wenn der Lehrer oder Papa oder Opa vorschlägt, einen Drachen zu bauen und dann aufs Feld zu gehen und einen Drachen steigen zu lassen. Doch warum nicht! Jetzt ist die richtige Zeit dazu, die Herbstferien bieten bestimmt Gelegenheiten.

Wer erinnert sich nicht gerne daran, wie spannend und im wahrsten Sinne des Wortes: mitreißend es war, auf den Stoppelfeldern und Wiesen in den Herbstwochen Drachen steigen zu lassen! Heute lässt sich vielleicht eher der Ruhe und Beschaulichkeit – Stichwort: „Entschleunigung“ - etwas abgewinnen, die darin liegen, in der freien Natur einen Drachen in den herbstlichen Himmel steigen zu lassen. Ja, es könnte sein, dass das Interesse steigt. Jedenfalls sieht man hin und wieder Kinder mit ihren Eltern auf freiem Feld. Und leider zappeln gelegentlich auch noch Drachen in Stromleitungen. Das sollte nicht nur wegen der Kindertränen auf alle Fälle vermieden werden. Denn es kann richtig gefährlich sein.

Damit aus dem Spaß beim Drachensteigen kein Risiko entsteht, muss auf Folgendes geachtet werden:

1. Drachen nie in der Nähe von Stromleitungen fliegen lassen! Mindestens 600 Meter Abstand halten! Es besteht Lebensgefahr! Wenn sich der Drachen in der Leitung verfängt: Schnur sofort loslassen und die Stadtwerke benachrichtigen!

2. Drachen nicht in der Nähe von Autobahnen und Straßen fliegen lassen! Abstürzende Drachen können Verkehrsunfälle verursachen.

3. Die Leine darf in Deutschland nicht länger als 100 Meter sein!

4. Drachenschnüre sollen kein Metall enthalten. Denn Metall kann elektrischen Strom leiten.

5. Bei einem aufkommenden Gewitter sofort die Leinen einziehen!

6. Von Flughäfen ist ein Sicherheitsabstand von 6 Kilometern einzuhalten.

7. Immer Rücksicht auf Menschen nehmen! Drachen nicht in Wohn- oder Erholungsgebieten steigen lassen!

Auch die Kinder von heute freuen sich bestimmt, wenn Vater, Großvater oder Nachbarn mit ihnen einen Drachen basteln. Früher hat man meistens dünne „Gipserlättchen“ genommen, zur Verstärkung mitunter eine Speiche von einem Schirm, außerdem möglichst Seidenpapier und dünnes, leichtes Drachenseil - und den Schwanz nicht vergessen! Im Internet findet sich eine ganze Reihe von Bauanleitungen, die teils die alten, teils neue Materialien verwenden, z. B.:

http://www.familie.de/diy/drachen-selbermachen-so-geht-s-539549.html (traditioneller Drachen mit Vorlage zum Downloaden)

http://www.eltern.de/familie-und-urlaub/selbermachen/Drachen-basteln-einfach.html („Schlittendrachen“ aus einem Müllsack)

https://www.vaeter-zeit.de/drachen-selber-bauen/drachen-steigen.php (mit ausführlicher Anleitung)

https://www.bauanleitung.org/kinder/drachen-bauanleitung/ (detaillierte Anleitung für einen robusten Drachen)