Energiesparen durch die Sommerzeit? - Eher nicht.

Na, wie ist es Ihnen mit der Zeitumstellung am Wochenende ergangen? Einige von uns sagen, sie hätten gar nichts davon gemerkt. Andere finden es nicht sonderlich aufregend und sind am Sonntagmorgen einfach länger in den Federn geblieben. Wieder andere, vielleicht sogar die meisten, schimpfen jedoch wie jedes Jahr, dass Ihnen seit der Zeitumstellung einfach eine Stunde Schlaf fehle, sie Tage brauchten, um wieder in den gewohnten Rhythmus zu kommen. Manche beklagen sogar einen „Jetlag“ wie nach einem Interkontinentalflug. Durchaus üblich ist die Kritik, dass die Umstellung auf Sommerzeit den erwünschten Zweck verfehle, weil dadurch keine Energie gespart werde. Und diese Diagnose stimmt vermutlich. Jetzt haben wir es sozusagen amtlich.

Das Bundesumweltamt schreibt in einem Artikel vom 17. März, nachzulesen im Internet unter www.umweltbundesamt.de/themen/tipps-energiesparen-die-zeitumstellung-tut-es-nicht , (aufgerufen am 23. März): „Eingeführt wurde die Sommerzeit, um Energie zu sparen. Aber: Zwar wird durch die Zeitumstellung im Sommer tatsächlich abends weniger häufig das Licht angeknipst – im Frühjahr und Herbst jedoch wird in den Morgenstunden auch mehr geheizt. Das hebt sich gegenseitig auf. Die Zeitumstellung spart im Saldo daher keine Energie.“ Doch dabei belassen es die Fachleute nicht, sie schlagen andere Methoden zum Energiesparen vor.

An erster Stelle steht das Heizen, weil dafür mit Abstand die meiste Energie verbraucht wird, rund 70 Prozent der Energie eines Haushalts. „Je mehr Quadratmeter wir beheizen und je schlechter ein Haus gedämmt ist, desto größer sind der Heizenergie-Bedarf und damit auch der Treibhausgas-Ausstoß“, heißt es in dem genannten Artikel. „Neben einer effizienten Heizungsanlage und einer guten Dämmung ist es auch wichtig, die Temperatur unter Kontrolle zu halten. Als Richtwert gelten 20 °C für den Wohnbereich, 18 °C für die Küche und 17 °C für den Schlafbereich.“

Es folgt die Warmwasserbereitung, mit rund 14 Prozent des gesamten Energiebedarfs im Privathaushalt. Das Bundesumweltamt nennt Tipps, die Sie als Leser dieser Kolumne kennen: „Energie und Kosten können zum Beispiel dadurch gespart werden, dass man duscht anstatt zu baden: Für ein Vollbad in der Wanne benötigt man im Schnitt 200 Liter Wasser. Bei 10 Minuten Duschen fließen im Schnitt 100 Liter durch die Leitung. Dieses zu erhitzen, kostet nur die Hälfte.“ Mit einem wassersparenden Duschkopf könnten weitere 40 Prozent Warmwasser eingespart werden. „Besonders lohnt sich die Ersparnis in Haushalten, in denen Wasser mit Strom erhitzt wird. Hier kostet ein Vollbad etwa 3,50 € für das Wasser selbst und seine Erwärmung. Wer stattdessen mit einem wassersparenden Duschkopf duscht, spart etwa 2,50 €“, so die Experten vom Umweltbundesamt. Der Anteil des Stroms am gesamten Energieverbrauch eines Haushalts betrage etwa 20 Prozent. Die größten Stromverbraucher seien die Haushaltsgroßgeräte wie Kühlschrank und Herd sowie – weniger bekannt – die Heizungsumwälzpumpe. Das EU-Energieverbrauchslabel helfe beim Stromsparen. Beim Neukauf solle man Geräte mit der Auszeichnung A++ bzw. A+++ bevorzugen.

Und das Thema Beleuchtung darf natürlich nicht fehlen. Das Bundesumweltamt schreibt: „Der Ersatz stromvergeudender herkömmlicher Glüh- und Halogenglühlampen macht sich auch im Portemonnaie schnell bezahlt. Mit der Wohnungsbeleuchtung durch Energiesparlampen, also Kompaktleuchtstoff- oder LED-Lampen, lassen sich viele Kilowattstunden Strom im Jahr sparen. Denn sie brauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als Standard-Glühlampen.“ Ebenso wird der bekannte Tipp aufgegriffen, Leerlaufverluste durch Stand-by-Betrieb zu vermeiden. Darüber hinaus wird betont: „Computer, Stereo-Anlage, Fernseher und etliche weitere Geräte könnten Strom verbrauchen, ohne dass sie eingeschaltet sind. Wer sich die Mühe macht, mit einem Strommessgerät diese heimlichen Verbräuche zu enttarnen, wird überrascht sein, wo überall unverhältnismäßig viel Strom fließt. Einzelsteckdosen oder Steckdosenleisten zum Abschalten bieten hierfür eine gute Lösung.“