Besser Fachleute ran lassen als alles selber machen

Jetzt laufen die Wintervorbereitungen rund um Haus und Garten. Da kann fast jeder fast alles selber machen. Wenn man mal einen Baum falsch geschnitten, eine Staude nicht richtig behandelt hat oder Blumenzwiebeln in der Erde bleiben, die besser im Keller überwintert hätten, dann weiß man das fürs nächste Jahr. Manche Lektion lernt man eben nur durch Schaden, der bekanntlich klug macht. Es gibt aber auch Umstände, wo kleine Fehler schon schlimmere Auswirkungen haben können. Deshalb gehört eine gewisse Übung und Fachkenntnis dazu, damit keine Fehler passieren. Beim Wechsel der Reifen am Auto ist das so. Die einen machen das selber, die andern überlassen es der Werkstatt.

Und dann gibt es Arbeiten, die wirklich nur von Fachleuten erledigt werden sollten. Bei medizinischen und zahnmedizinischen Eingriffen ist das sicherlich unstrittig - allein schon, weil in diesen Bereichen Fehler unmittelbar schmerzhaft sind. Bei technischen Dingen ist das so eine Sache. Wir Saarländer sind bekanntermaßen fleißige und geübte Heimwerker und sorgen mit einem durchaus berechtigten Stolz selber im und am Haus für Ordnung. Kleinere, manchmal auch größere Reparaturen werden gerne selbst erledigt; wenn nötig holt man sich Rat von Bekannten oder heutzutage aus dem Internet. Dennoch: Bei allem handwerklichen Geschick, das viele unbestritten haben, sollte man sich davor hüten, Arbeiten zu erledigen, die nun einmal in die Hand von Fachleuten gehören.

Dazu gehören die Errichtung, Erweiterung, Änderung und Instandhaltung von Gas- und Wasserinstallationen. Wir haben Sie vor längerer Zeit schon einmal auf ein Schreiben der saarländischen Gas- und Wasserversorger und des Fachhandwerk hingewiesen. Darin heißt es: „Wir stellen immer wieder fest, dass Gas- und Wasserinstallationen von Unbefugten ausgeführt werden.“ Es ist schlicht und ergreifend unverantwortlich, wenn Laien sich an Gas- und Wasserinstallationen zu schaffen machen. Was auf den ersten Blick Geldersparnis verheißt, kann im Nachhinein sehr teuer werden. Ja, nicht-fachmännische Arbeiten können sich auch noch nach Jahren höchst unangenehm bemerkbar machen.

Sich dies klarzumachen ist übrigens nicht nur eine Sache des klaren Verstandes. Es gibt eindeutige Rechtsvorschriften, deren Einhaltung in einem Schadenfall geprüft wird. So ist unter anderem vorgeschrieben: Eine Gas- und Wasseranlage im häuslichen Bereich darf nur durch den Netzbetreiber oder ein im saarländischen Installateurverzeichnis eingetragenes Vertragsinstallationsunternehmen errichtet, erweitert oder instand gesetzt werden (§ 13, Niederdruckanschlussverordnung bzw. AVB Wasser).

An diese Vorschrift sollten Sie sich halten. Die im Installateurverzeichnis eingetragenen Betreibe haben einen fachlichen Qualifikationsnachweis erbracht und können dies durch einen Installateurausweis dokumentieren. Sie sollten sich gegebenenfalls den Installateurausweis zeigen lassen. Denn Sie als Betreiber einer Anlage sind dafür verantwortlich, dass diese ordnungsgemäß errichtet, geändert und instand gehalten wird. Unsere Verantwortung als ihr Versorgungsunternehmen endet bekanntlich am Hausanschluss. Von da liegt die Verantwortung für Leitungen und Installationen beim Hausbesitzer.