Die Eisheiligen und damit hoffentlich auch Frostnächte haben wir ja nun erst einmal hinter uns. Die Heizung kann auf Sparflamme arbeiten. Dennoch lohnt es sich gerade jetzt, über sie nachzudenken und sich über Heiztechniken, Angebote und Fördermöglichkeiten zu informieren. Wir helfen Ihnen gerne dabei, und die Fachleute vom Heizungsbauhandwerk haben auch interessante Hinweise für Sie. Mit Ihren Fragen sind Sie nicht alleine. Laut einer Untersuchung des Umweltbundesamtes sind Heizkessel in Deutschland im Schnitt 25 Jahre alt. Gegenüber einem älteren Heizkessel kann eine moderne Brennwertheizung pro Jahr über zehn Prozent Energie sparen. Deshalb empfiehlt z. B. die Stiftung Warentest einen Austausch, wenn der Heizkessel älter als 15 Jahre ist. Je nach Hersteller und Ausstattung kostet ein Erdgas-Brennwertkessel etwa zwischen 5000 und 8000 Euro – plus Montage. Wenn Sie zusätzlich eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung bzw. Heizungsunterstützung installieren lassen, steigen zwar die Investitionskosten, aber gerade in der Kombination von Brennwert mit Solar liegt der Spareffekt im laufenden Betrieb um zirka zehn Prozent höher.
Zu den erstaunlichen Eigenschaften der Brennwerttechnik gehören Nutzungsgrade von über 100 Prozent. Dann wird als Grundlage für die Berechnung des Wirkungs- und Nutzungsgrades von Heizkesseln der Heizwert angesetzt. Dieser gibt an, wie viel Energie beim Verbrennen von Erdgas gewonnen wird. Ein Kessel, der diese Energiemenge produziert, hat demnach 100 Prozent Effizienz. In diesem Fall wird die in den Abgasen enthaltene Wärmeenergie nicht erfasst und geht über den Schornstein verloren. Brennwertgeräte hingegen nutzen zusätzlich die Wärmeenergie in den Abgasen und erreichen somit Wirkungsgrade, die über dem Heizwert liegen. Deswegen können die Herstellerfirmen bei Brennwertkesseln Wirkungsgrade von 102 bis 108 Prozent angeben. Wenn hingegen als Berechnungsgrundlage für den Nutzungsgrad der Brennwert des Energieträgers als 100-Prozent-Marke angesetzt wird, ist die Sache nicht so verwirrend. Dann haben die Brennwertgeräte Nutzungsgrade von 94 bis 96 Prozent und somit im Vergleich mit anderen Techniken die Nase deutlich vorn. Die früher normalerweise eingebauten Standardkessel kommen lediglich auf Nutzungsgrade von rund 70 Prozent, Niedertemperaturkessel liegen bei 85 Prozent.
Auf jeden Fall gehört Ihre Heizungsanlage in die Hände von Fachleuten – ebenso wie eine Optimierung wie Hydraulischer Abgleich, Einstellen der Heizkurve, gegebenenfalls Austausch der Heizungspumpe, Dämmen der Heizungsrohre und eventuell voreinstellbare Thermostatventile. Diese und weitere Tipps finden Sie im Internet unter www.meine-heizung.de – eine Plattform, die vom Bundesumweltministerium unterstützt wird. Dort wird aktuell über einen „Praxistest Brennwert“ berichtet. Dafür wurden sechs Hausbesitzer Schritt für Schritt bei ihrem persönlichen „Projekt Heizkesseltausch“ begleitet - von der Planung bis zur Umsetzung. Aus diesen Erfahrungen und mit dem Wissen renommierter Heizungsexperten wurde der Online-Leitfaden „Ihr Weg zum neuen Heizkessel“ entwickelt. Der könnte auch für Sie interessant sein!