Erinnern Sie sich: Nach einer Familienfeier in der Gaststätte oder auch nach einem Kneipenbesuch rochen die Kleider hinterher nach kaltem Rauch. Dann war es üblich Anzüge, Kostüme, Jacken oder Pullis draußen an die Wäscheleine zu hängen. Bei gutem, trockenen Wind, war das eine sehr wirksame Methode, um den unliebsamen Geruch loszuwerden. Inzwischen haben wir eine andere Sachlage: In Gaststätten gilt das Rauchverbot, zumindest in dieser Hinsicht ist ein Kneipengang unproblematisch. Aber das Lüften von Kleidern ist immer noch empfehlenswert. Frische Luft sorgt für Frische in den Kleidern. Zumindest Oberbekleidung muss nicht nach jedem Tragen gewaschen werden. So kann mancher Waschgang eingespart werden: Weniger Wäsche bedeutet weniger Energieverbrauch und Waschmitteleinsatz, mit den bekannten positiven Effekten hinsichtlich Umwelt,-, Klima- und Gewässerschutz und für den Geldbeutel. Aber Kleider, die nicht so oft (und wenn, dann in einer gut gefüllten Waschmaschine) gewaschen werden, halten auch länger. Insofern geht es auch um Nachhaltigkeit.
Die bekannte Frauenzeitschrift „Brigitte“ hat zu diesem Thema ein paar Tipps zusammengestellt. Die Wortwahl und die konsequente Anrede der Leserschaft mit „du“ lassen darauf schließen, dass insbesondere junge Frauen angesprochen werden sollen, die sonst vielleicht eher auf modische Akzente als auf Umweltaspekte achten. Die Zeitschrift empfiehlt: „'Weniger ist mehr' sollte beim Waschen der Kleidung das Motto sein, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Wir verraten, was ihr beachten solltet.“ Bevor dann Tipps gegeben werden, wie häufiges Waschen vermieden werden kann, wird zunächst – auch das ist bemerkenswert - zum Waschen aufgefordert: „ Um die Kleidung vor Schimmel und Knitterfalten zu schützen und die Farben strahlen zu lassen, wird Kleidung mit Chemikalien behandelt. Deswegen sollten Sachen auf jeden Fall vor dem ersten Tragen gewaschen werden. Designerteile sind übrigens nicht zwangsläufig weniger belastet. Macht den Geruchstest: Je stärker das Piece riecht, desto mehr wurde es behandelt und gehört ab in die Maschine!“
Dann folgen Vorschläge, die vielleicht zunächst skurril anmuten mögen: „Unsere Kleidung fängt an zu stinken, da die Stoffwechselprodukte der Bakterien unangenehme Gerüche bilden. Muss es immer die geruchsbefreiende Wäsche sein, die das Problem in den Griff bekommt? Den Gestank auslösenden Stoffen und Bakterien kann ganz ohne Waschgang der Garaus gemacht werden, indem man die stinkenden Kleidungsstücke einfriert. Einfach in einer Plastiktüte über Nacht ins Gefrierfach legen und am nächsten Tag auftauen lassen. Fast wie frisch gewaschen!“
Für Jacken und Mäntel wird empfohlen, erst einmal das Material zu begutachten. „Sachen aus reiner Wolle und Filz sollten (wenn überhaupt) nur per Hand gewaschen werden, da diese ihre Form verlieren oder gar einlaufen können. Kleine Flecken und Verschmutzungen lassen sich mit einem feuchten Tuch und einer sanften Reibetechnik entfernen. Bei größeren Flecken sollte lieber die Reinigung aufgesucht werden. Teile aus Kunstmaterialien oder Mischgewebe können öfter gewaschen werden, müssen es aber oft gar nicht. Nach einer rauchreichen Partynacht hilft auch oft das Auslüften auf dem Balkon und ein Textilparfum.“ (Sieh an, das alte Verfahren!).
Und dann schreibt die Brigitte: „Jeans solltet ihr gar nicht waschen.“ Die Erläuterung dazu lautet: „Denn jede Wäsche in der Maschine strapaziert das Gewebe. Neben dem Wassersparen hat das Ganze auch noch einen positiven Nebeneffekt: Je länger ihr die Hose tragt, ohne sie in die Trommel zu werfen, desto besser passt sie sich eurer Figur an. Und wenn die Hose dann doch mal stinken sollte, hilft auch hier der Tiefkühl- oder Lüften-Trick. Flecken werden einfach mit einem feuchten Tuch entfernt.“ Probieren Sie's doch einmal aus!(Zitiert nach: https://www.brigitte.de/mode/trends/pflege-tipps-so-haeufig-solltet-ihr-eure-kleidung-wirklich-waschen-10606192.html, aufgerufen am 06.04.2018)